Zur französischen Grenze Der Tunnel: La Souterain de Ruyaulcourt

Endlich in Frankreich. Weiter geht es Richtung Lille. Der Canal de la Deule ist recht breit und grün, viel Landwirtschaft, aber kaum Kühe. Überraschend viele Peniches sind unterwegs, wenige Jachten. Überall gibt es kleinere Orte mit öffentlichen Anlegern, manche allerdings zu klein für uns. Man kann nur ahnen, wo man sich befindet, da keine Beschilderungen, Kilometrierungen oder Ortsnamen zu sehen sind . An den Schleusen stellt sich dann heraus, ob man richtig geraten hat. Gegen Mittag machen wir einen Stop in Wambrechie, einem kleinen Ort mit schönem Anleger. Hier gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten – einen Supermarkt erreicht man durch einen Schlosspark in ca.3 Minuten.

Wir wollen in Courcelles de Lens übernachten. Der Hafen befindet sich in einem kleinen See, die Stege sind sehr klein, viel zu klein für die Ruyghenhil. Ein größeres Schiff liegt schon an zwei Außenstegen. Aber anders als in Belgien sind hier alle sehr hilfsbereit, rücken mit ihren Booten auf und wir passen dann doch noch irgendwie an einen 5m-Steg. Hoffentlich ist die Capitainerie einverstanden mit dieser Lösung. Das Hafenmeisterehepaar, das sind Yvette und Paul, scheinbar berühmt-berüchtigt. Sie sitzen bereits am Gartentisch, als wir in ihr Idyll eindringen, es war für sie schon ein langer, heißer Tag und die beiden wirken von Bier und Wein schon ein bisschen angeheitert. Die Verständigung wird dadurch nicht besser, aber sehr lustig. Nach längerem Hin und Her und der Beteuerung, dass wir keine Piraten sind, können wir bleiben, obwohl wir zu lang und zu groß sind. Paul erklärt uns noch genauestens den Schlüssel zur Dusche an seinem Häuschen . Wir sind froh, eine ruhige Bleibe für die Nacht gefunden zu haben. Gegen 10 Uhr wollen Wolfgang und Christa duschen gehen. Es ist schon stockdunkel. Trotz aller Tricks geht die Tür zur Dusche nicht auf. Wolfgang holt die Taschenlampe und probiert noch mal. Plötzlich geht die Tür auf, im Schein der Taschenlampe erscheint ein völlig verschreckter und verschlafener Paul. Nach vielen Entschuldigungen und auf Christas Fragen erklärt er uns, dass das sein Häuschen und die Dusche ganz woanders ist. So tappen wir alle drei im Dunkeln zu einem kleinen Duschhäuschen. Paul hatte abends vergessen, es uns zu zeigen und uns nur den Schließmechanismus exemplarisch an seinem Haus zeigen wollen. Leider müssen wir am nächsten morgen früh los, freundlich verabschiedet von Yvette und Paul, die uns die nächtliche Störung offensichtlich nicht übel genommen haben.


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